Münster/Bocholt,

THW Wochenendübung: Tauchpumpen, Trümmer, Tagesbruch

Ein Tagesbruch sorgt für Chaos im Industriegebiet: Umgeschmissene Tankfahrzeuge versperren Rettungswege, der steigende Grundwasserpegel sorgt für Überschwemmungen und eingestürzte Industriegebäude begraben Menschen unter ihren Trümmern. Diesem Übungsszenario stellten sich am vergangenen Wochenende 48 Helfer*innen des Technischen Hilfswerk Ortsverband Bocholt|Borken. Drei Tage lang probten die ehrenamtlichen Katastrophenschützer*innen auf dem Übungsgelände „Handorf“ der THW Regionalstelle Münster für den Ernstfall.

„Mithilfe der Übung konnten wir herausfinden, in welchen Bereichen unsere Einsatzkräfte schon routiniert arbeiten, aber auch, was wir in zukünftige Ausbildungen noch einfließen lassen müssen“, erklärt Jeremy Schiewer, Zugführer des Ortsverbandes. Den Schwerpunkt der Wochenendübung bildeten die Personenrettung, das Abstützen von einsturzgefährdeten Gebäuden, das Schaffen von Behelfswegen und -straßen sowie die Koordination der Fachgruppen.

Für die beiden Bergungsgruppen des Ortsverbandes bedeutete dies die Erkundung von verschiedenen Trümmerstrecken. Hierbei mussten die Helfer*innen Stein-, Metal- und Holzhindernissen durchbrechen. Hinter den Trümmern kontrollierten sie dann, ob vermisste Personen eingeschlossen waren und gerettet werden mussten. Neben der Personenrettung, aus den im Szenario eingestürzten Fabrikgebäuden, trainierten die Einsatzkräfte außerdem eine Höhenrettung.

Um die Befahrbarkeit der Einsatzstelle wiederherzustellen, legte die Fachgruppe Räumen mithilfe des Bergungsräumgerätes Behelfsstraßen an. Auch größere Trümmerteile, welche den Rettungsweg für vermisste Personen blockierte, beräumten die Helfer*innen. Hierzu kam der Hochleistungskompressor mit den dazugehörigen Aufbrech- und Bohrhämmer in den Einsatz.

Den Aufbau des Camps für die Einsatzkräfte leitete die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung. In Kooperation mit der Fachgruppe Räumen errichtete sie außerdem einen Steg über ein Flussprofil, damit die Bergungsgruppen weitere Teile der Schadensstelle erkunden konnten. Koordiniert wurden die Fachgruppen vom Zugtrupp, welcher zusätzlich zu dem einsatztaktischen Führen auch das Erstellen einer Lagekarte trainierte.

Neben der fachlichen Ausbildung, fand der Ortsverband auch Zeit einen besonders engagierten Helfer zu ehren. So wurde der Helfer Tobias Schnieder, welcher bereits seit 1996 im THW aktiv ist, mit dem Helferzeichen in Gold ausgezeichnet. „Immer wenn eine Abfrage an die Gruppen herausgeht, kommt grundsätzlich die Rückmeldung: ́Tobias Schnieder ist dabei ́. Solche zuverlässigen Personen in unseren Reihen zu haben, ist für uns alle unglaublich wichtig“, lobte Jan- Bernd Haas, Ortsbeauftragter des Ortsverbandes, den langjährigen Helfer.

Beim gemeinsamen Abschlussgespräch reflektierten die Einsatzkräfte die vergangene Übung. Besonderen Anklang fand hierbei das geplanten Szenario des Planungsteams. „Die aufeinander aufbauenden Szenarien, gaben unserer Gruppe einmal mehr das Gefühl einen realistischen Einsatz abarbeiten zu müssen“, resümierte Bernd Stockhorst, Truppführer der Schweren Bergungsgruppe seine Rückmeldung zur Übung. In Zukunft plant der Ortsverband alle zwei Jahre eine Wochenendübung abzuhalten, um die verschiedenen Ausbildungsstände der Helfer*innen dokumentieren und stetig verbessern zu können.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: