Bocholt, 12.06.2021, von Laura Vennekamp

Einsatzübung unter Atemschutz

Nach langer coronabedingter Dienstpause fand am Samstag die jährliche Einsatzübung der Atemschutzgeräteträger*innen (AGT) auf dem Übungsgelände des Ortsverbands Bocholt|Borken statt. Neben Theorie und „Finnentest“ stand auch die Rettung eines verunglückten Atemschutzgeräteträgers auf dem Plan.

Zu Beginn der Einsatzübung wurden die Helfer*innen in Theorie unterwiesen und fortgebildet. Im praktischen Teil der Übung wurde dann von den AGT der sogenannte „Finnentest“ bestritten. Der Finnentest ist ein Parcourslauf, welcher insgesamt 5 Stationen umfasst. Ziel des Testes ist es, eine definierte Arbeitsleistung in einer bestimmten Zeit zu absolvieren, um die Kondition der Helfer*innen unter Atemschutz zu testen.

An der ersten Station liefen die Einsatzkräfte eine Strecke von 100 Metern und trugen auf dem Rückweg zwei gefüllte Wasserkanister. Danach galt es insgesamt 180 Leiterstufen zu überwinden, 90 Stufen rauf und 90 Stufen runter. Bei der dritten Station war Armarbeit gefragt. Mithilfe eines Vorschlaghammers musste ein LKW-Reifen innerhalb von zwei Minuten drei Meter weit geschlagen werden.

Danach absolvierten die Einsatzkräfte den Hindernis Parcours, bei welchem abwechselnd die Hindernisse unterkrochen oder überstiegen werden mussten. Abschließend musste ein 15 Meter langer C-Schlauch aufgerollt werden.Nachdem alle Einsatzkräfte den Parcours erfolgreich bewältigt hatten, wurde die Rettung eines verunfallten Atemschutzgeräteträgers trainiert. Aufgrund des im Ortsverband stationierten Bergungsräumgerät in der Fachgruppe Räumen, stand die Rettung aus der Baumaschine hierbei im Mittelpunkt. Die kompakte Bauweise des kleinen Bergungsräumgerät, auch genannt "BobCat", bringt bei der "Eigenrettung" der Einsatzkraft einige Schwierigkeiten mit sich. Daher muss die Vorgehensweise und die Aufgabenverteilung im Sicherheitstrupp vorher klar kommuniziert sein, damit im Notfall jeder Handgriff sitzt. Außerdem reicht ein "gewöhnlicher" Sicherheitstrupp von zwei Atemschutzgeräteträger*innen nicht aus. Zur Rettung sind hierbei mindestens vier AGT erforderlich.

Das Zusammenspiel des Sicherheitstrupp wurde zuerst "kalt" ohne angelegte Atemschutzgeräte erprobt. Dabei wurden verschiedene Vorgehensweisen zur Rettung aus dem Bergungsräumgerät durchgesprochen und trainiert.

Danach stand die "heiße" Übung an. Da das THW häufig von Feuerwehren zur Unterstützung bei der Brandbekämpfung hinzugezogen wird, haben die AGT bei ihren Einsätzen häufig keine klaren Sichtverhältnisse. Der beim Brand entstehende Rauch erschwert die Sicht des Räumgerätefahrers - und auch die des Sicherheitstrupps bei einer möglichen Eigenrettung. Um dies zu simulieren, wurde dazu die Fahrzeughalle mit einer Nebelmaschine verraucht. Als Hilfsmittel zum Auffinden des Verunglückten steht dem Sicherheitstrupp eine Wärmebildkamera zur Verfügung, durch welche die Suche deutlich erleichtert wird.

Das Fazit der Übung viel durchweg positiv aus. Alle Atemschutzgeräteträger*innen waren sich einig, dass man die Abläufe nie genug trainieren kann. Bei den Durchgängen wurde weiter an Kleinigkeiten gefeilt, die beim nächsten Durchgang dann die Arbeit erleichterten. Ein wenig erschöpft, aber auch froh mit dem Wissen, dass man sich im Ernstfall auf seinen Nebenmann / seine Nebenfrau verlassen kann, ging es dann in das wohlverdiente Wochenende.


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