Reykjavík, 01.08.2022, von Laura Vennekamp

Abenteuer, Austausch und Einsatz für Klimaschutz über 2000 Kilometer von Zuhause entfernt

Zwei Wochen verbrachten zwölf Jugendliche der THW-Jugend Bocholt in Reykjavík, der Hauptstadt Islands, um im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung den isländischen Katastrophenschutz Slysavarnafélagið Landsbjörg (Icelandic Search and Rescue kurz ICE- SAR) kennenzulernen. Bereits zum vierten Mal veranstalteten die beiden befreundeten Jugendgruppen vom 17. Juli bis zum 30. Juli den Jugendaustausch, nachdem er in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der Coronapandemie pausiert war.

„Wir hatten ein sehr abwechslungsreiches Programm, von der fachtechnischen Ausbildung, über dem Erkunden der isländischen Natur bis hin zur gemeinsamen Freizeitgestaltung, sodass die Zeit wie im Flug vergangen ist“, berichtet Alexander Frieg, Ortsjugendleiter der THW-Jugend Bocholt. Für viele der Jugendlichen war es die erste Teilnahme an dem internationalen Austausch und um so größer war die Vorfreude.

Internationaler Einsatz für Klimaschutz

Besonders stand in diesem Jahr das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. So führten die Jugendgruppen ihre erste Baumpflanzaktion durch und pflanzten dabei 175 Baumsetzlinge im Waldgebiet Heiðmörk. „Aus den Bäumen soll ein Wald erwachsen, der in Zukunft einen Teil der durch den Austausch produzierten Kohlenstoffemissionen ausgleicht. Für die nächsten Begegnungen planen wir schon weitere Baumpflanzaktionen“, erklärt Dr. Jan-Bernd Haas, stellvertretender Ortsjugendleiter.

Vernetzung und Austausch über Ländergrenzen hinweg

Bei verschiedenen Such- und Rettungsübungen tauschten sich die Jugendlichen auch über die Gemeinsamkeiten der beiden Organisationen aus. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie ähnlich unsere Methoden zum Retten einer Person sind, obwohl uns über 2.000 Kilometer trennen“, staunt Jana Uebbing, Junghelferin der THW-Jugend Bocholt.

In einer der Nächte wurden die Jugendlichen um 2:00 Uhr geweckt, um einen Notfall mit zwei vermissten Personen zu simulieren. „Bei echten Einsätzen kann es schließlich auch dazu kommen, dass nachts Personen vermisst werden, deswegen fand ich es wirklich spannend bei einer solch realistischen Übung mitmachen zu dürfen“, fasst Ole Gerten, ebenfalls Junghelfer der THW-Jugend Bocholt, nach dem erfolgreichen Ende des Trainings zusammen.

Neben der fachtechnischen Ausbildung kamen auch die Geschichte und Natur Islands sowie die gemeinsame Freizeitgestaltung nicht zu kurz: Im FlyOver Iceland bestaunten die 14 bis 17-jährigen in einer 4D-Vorstellung die Insel aus der Vogelperspektive. Beim Ausflug auf das arktische Meer bestaunten sie eine Rettungsübung des ICE-SAR. Weitere Highlights waren die Wild-Rafting Tour, die Abseilübung an einem Übungsturm und das Campen im Hochland Islands bei Temperaturen von 5 Grad Celsius. Auf der Hin- und Rückreise zum Hochland machten die Jugendgruppen außerdem Stopp an verschiedenen Ausflugszielen, wie den Wasserfällen Kirkjufellsfoss, Gullfoss und Goðafoss, den Gerðuberg Cliffs und einem Geysir.

Langjähriges Freundschaftsprojekt

Seit 2016 sind die beiden Katastrophenschutzverbände befreundet und führen regelmäßige Fachkräfteaustäusche und Jugendbegegnungen aus. So besuchte die isländische Jugendgruppe Deutschland bereits 2016 und 2019 und die deutsche Jugendgruppe Island im Jahre 2017. Die Ziele der Jugendbegegnungen sind das internationale Vernetzen von Jugendlichen, den Jugendlichen die Chance zu bieten fremde Länder und Kulturen zu entdecken und nicht zuletzt auch die Stärkung ihrer Persönlichkeit.

Als nächstes Treffen steht im September ein gemeinsamer Ausflug mit einer kleinen Gruppe nach Auschwitz an. Im nächsten Jahr wird die Jugendgruppe aus Reykjavik dann für die nächste Jugendbegegnung nach Deutschland kommen und spannende Ausbildungen und Ausflüge unternehmen.


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