Bocholt, 25.04.2015, von Eike Matschke

THW Ortsverband Bocholt trainiert 24 Stunden den Ernstfall

Bocholt, 25.04.2015. Ethanolverpuffung im Krankenhaus, mehrere Personen verschüttet. Gebäudeteile teilweise einsturzgefährdet, so die Einsatzmeldung.

Bocholt, 25.04.2015. Ethanolverpuffung im Krankenhaus, mehrere Personen verschüttet. Gebäudeteile teilweise einsturzgefährdet, so die Einsatzmeldung.

Es ist ein erschreckendes Bild, was sich den Einsatzkräften in Bocholt zeigte. Das Gebäude war nahezu komplett eingestürzt. Immer wieder wurden Hilferufe aus den Trümmern wahrgenommen. Umher rennende „verletzte“ Personen berichteten, dass sich noch mindestens fünf Menschen in dem Krankenhaus, das aus den Bereichen Eingang, Notaufnahme und Intensivstation bestand, befanden. Sofort wurden erste Erkundungsmaßnahmen durchgeführt, um das Ausmaß des Schadens zu realisieren. Der Zugtrupp dokumentierte die einlaufenden Lagemeldungen des Erkundungstrupps, um so den weiteren Einsatz der Bergungs- und Fachgruppen des THW Bocholt zu planen. Anschließend wurden die einzelnen Gruppen aus dem zuvor angefahrenen Bereitstellungsraum abgefordert, um an der Unglücksstelle ihre Arbeiten aufzunehmen. Die 1. Bergungsgruppe war damit beschäftigt, eine Wand des Parkhauses abzustützen, um weiteres Einstürzen zu vermeiden. Zeitgleich beräumte die Fachgruppe Räumen mit Ihrem Bergungsräumgerät (BobCat) unter Verwendung von Umluft unabhängigen Atemschutzgeräten und Schutzanzügen, den weiteren Zufahrtsweg zum Hauptgebäude des Krankenhauses, welcher durch Fässer mit auslaufendem Organochlorpestizid blockiert war. Um weiter zu den „verletzten“ Personen vordringen zu können, war nicht nur schweres Gerät, wie Plasmaschneider, Motortrennschleifer und Hydraulikpresse nötig, sondern auch viel Muskelkraft. So galt es zum Beispiel ein ca. 1m x 1m großes Mauerteil aus einem Zugang zu ziehen. Wand- und Deckendurchbrüche waren nötig, um weiter in das Gebäude eindringen zu können. Bei Einsetzen der Dunkelheit wurde schließlich die Fachgruppe Beleuchtung des Ortsverbandes Bocholt durch den Zugtrupp, auf Anforderung der 1. Bergungsgruppe zur Einsatzstelle aus dem Bereitstellungsraum abgefordert. Es war eine Herausforderung für die eingesetzten Helfer der Beleuchtungsgruppe, deren Aufgabe es war, die gesamte Unglücksstelle, welche sich auf ca. 7.000 qm erstreckte, auszuleuchten, damit die Rettungsarbeiten auch in der Nacht fortgeführt werden konnten . Zudem musste der Mannschaftstransportwagen des Zugtrupps (MTW Ztr.) mit Strom und Licht versorgt werden, um Lagebesprechungen durchführen zu können. Eine weitere Aufgabe war es, die Verpflegung der Helfer sicherzustellen. So standen Beispielsweise nachts und zum Mittagessen mehrere warme Mahlzeit und morgens ein Frühstück zur Verfügung. Nachdem alle „verletzten“ Personen aufgefunden und patientengerecht gerettet wurden, konnte gegen ca. 15 Uhr am Samstagnachmittag nach erfolgreicher Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft und Einrücken der Einheit in den Ortsverband Übungsende verkündet werden. Während der Übung wurden wir durch die DLRG Ortsverein Bocholt mit einem RUND Team (Realistische Unfalldarsteller)  unterstützt, die einen großen Teil zu einer durchaus positiven Übung beigetragen haben.

Natürlich durfte auch an einem solch anstrengenden Wochenende die Kameradschaftspflege nicht zu kurz kommen und so ließen die Helfer des THW Ortsverbandes Bocholt und der DLRG Ortsverein Bocholt den Abend mit einem gemütlichen Grillfest ausklingen.


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